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Die FDP Coburg-Land veranstaltete im Gasthaus Kaiser in Dörfles-Esbach einen Informationsabend, der sich vor allem an die von einem möglichen Schienenlückenschluss betroffenen Bürger richten sollte.

Jens-Uwe Peter führte in einem Kurzvortrag ins Thema ein, beleuchtete die historische Streckenführung durch das Lautertal und auch die Beziehungen der Stadt und des Landkreises Coburg zum Südthüringer Raum, insbesondere die Pendlerströme betreffend. Danach stellte er mögliche Trassenvarianten vor und wie diese, abweichend von der historischen Streckenführung ohne Eingriff in die bestehende Wohnbebauung und mit geringer Lärmbelästigung durch das Lautertal geführt werden könnte. Demgegenüber stellte er eine mögliche Streckenvariante über die ICE-Strecke Coburg-Erfurt und erklärte die technischen und vor allem finanziellen Hürden dabei. Das Ziel eines Schienenlückenschlusses habe zuletzt auch die Deutsche Bahn ausgegeben, nachdem bereits das Bundesverkehrsministerium im Zielfahrplan für den Deutschlandtakt 2030 diese neu aufzubauende Strecke eingeplant hatte. Die FDP in Oberfranken denkt hier aber noch weiter als über die Verbindung von Coburg nach Eisenach (die historische Werrabahn), an eine Fernverkehrsverbindung von Kassel über Coburg und Bayreuth nach Karlsbad.

Gegenwind kam von den Bürgermeistern der Gemeinde Lautertal, Karl Kolb und Martin Rebhan. Kolb stellte die grundsätzliche Notwendigkeit eines Lückenschlusses in Frage, da mit der ICE-Neubaustrecke schon eine Verbindung Richtung Erfurt bestehe. Sorgen der Einwohner von Lautertal würden nicht ernst genommen. Rebhan befürchtete, dass im Zweifel auch nicht vor dem Abriss der bestehenden Wohnhäuser auf der historischen Trasse halt gemacht werde, wenn die Bahn diese Streckenführung bevorzuge und sie günstiger wäre.

Peter Jacobi, selbst Anwohner in Dörfles-Esbach, sprach von der bestehenden Belastung dieser Gemeinde durch die Strecke nach Sonneberg und die Mehrbelastung durch die ICE-Trasse. Gleichwohl sprach er sich aber dafür aus, dass man zunächst ein Raumordnungsverfahren, das die Bahn nach ihrer Ankündigung, den Schienenlückenschluss zu forcieren sicher bald einleiten werde, abzuwarten, bevor man sich die Köpfe heiß rede.