Heute war ich zu Gast beim Bayerischen Bauernverband in Kronach. Dort konnte ich über die Sorgen und Nöte der Landwirte in unserer Region diskutieren. Außerdem habe ich viel darüber gelernt, was es heute heißt, Landwirt zu sein und wie sich die Bewirtschaftung von Feldern und die Viehhaltung von dem unterscheidet, was man in der Stadt wohl als Landidylle bezeichnen würde. Der Bauernhof ist eben kein Streichelzoo, sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Aber nicht irgendein Wirtschaftsunternehmen, denn hier geht es um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Nahrungsmittel, also etwas Lebensnotwendigem.

Leider macht es die aktuelle Regierungspolitik, ob im Land oder im Bund, den Landwirten schwer, ihr Unternehmen zukunftssicher zu führen. Denn Landwirtschaft heute heißt eben auch hohe Investitionen, zum Beispiel in Ställe oder moderne Maschinen. Dabei liegt den Bauern natürlich das Tierwohl bzw. der Schutz der Natur am Herzen. Aber kein Unternehmen könnte vernünftig planen, wenn die vor einigen Jahren noch gut geheißenen Vorschriften heute nicht mehr gelten, bzw. was vor einigen Jahren noch besonders lobenswert erachtet wurde, heute Vorschrift ist und morgen vielleicht nicht einmal mehr reicht. Das ist es aber, was alle Unternehmen in Deutschland wieder brauchen: Planungssicherheit.

Die Unternehmer, die Landwirte sollen in einem freien Wettbewerb selbst entscheiden können, wie sie ihr Unternehmen, ihren landwirtschaftlichen Betrieb führen. Denn die Landwirte direkt am Tier, direkt an der Natur wissen doch am besten, wie man seinen Betrieb zukunftssicher macht. Und dazu gehört auch eine gehörige Portion Umweltschutz, denn auf verseuchten Feldern wächst keine gesunde Nahrung, ohne Bienen zum Bestäuben gibt es keine gute Ernte. Da kommt dann schon die Frage auf: Muss der Großstädter in Deutschland immer den besseren Landwirt geben (solch ein Gefühl hat man zumindest bei einigen politischen Parteien mehr als deutlich). Sollte jemand, der eine Biene gerade aus dem Biergarten kennt, den Landwirten wirklich vorschreiben, was gut für die Bienen ist, was dem Artenschutz dient und was man tunlichst zu unterlassen hat? Würde selbiger sich in seinem Beruf auch alles vorschreiben lassen, ohne Möglichkeit, selbst zu gestalten?

Ziel der Politik muss es sein, faire Rahmenbedingungen für alle, ob Menschen, Wirtschaft oder eben auch die Landwirtschaft zu bieten. Planbare und verlässliche Politik. Natürlich unter Einbeziehung von Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und Tierwohl. Aber eben auch unter Einbeziehung der jahrhundertelangen Erfahrung unserer Landwirte.